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Wenn je ein Roman die Welt veränderte, dann dieser! "Onkel Toms Hütte" traf nicht nur den Nerv der Zeit; das Buch schlug ein wie eine Bombe, niemand konnte behaupten, er habe den Knall nicht gehört. Die jungen Vereinigten Staaten von Nordamerika waren in der Sklavenfrage tief gespalten. Doch eine leidenschaftliche kleine Frau namens Harriet Beecher Stowe schien die Entscheidung erzwingen zu wollen, ganz in ihrem Sinne, versteht sich. Indem sie eine Geschichte erzählte, die sie nicht einmal zu erfinden brauchte. Jeden Tag trugen sich solche Schicksale in mehr oder weniger grausamen Varianten zu. Wirklich kalt ließen sie wahrscheinlich nur eine weiße Minderheit, vielleicht nicht einmal diejenigen, die davon profitierten.Sie beginnt mit einem Paukenschlag. Irgendwo in Kenntucky. Der Plantagenbesitzer Mr. Shelby ist gezwungen, seinen treuen und zuverlässigen Verwalter, den alle respektvoll Onkel Tom nennen, zu verkaufen. Er tut das nur ungern, denn er weiß, was er an ihm hatte und welche Unruhe das in seiner eigenen und den betroffenen Sklavenfamilien anrichten wird. Das widerwillig geführte Verkaufsgespräch endet schließlich damit, dass er, entgegen seiner Absicht, einen kleinen schwarzen Jungen sozusagen als Draufgabe an den gierigen und scheinheiligen Sklavenhändler übergeben muss. Die Abholung ist für den nächsten Tag vereinbart. Rein zufällig erfährt die bestürzte Mutter des Kleinen davon. Sie entschließt sich kurzerhand zur planlosen Flucht Richtung Kanada. Wie sie weiß, ist ihr zwangsweise getrennt lebender Ehemann bereits auf dem gefahrvollen Weg dorthin. Vielleicht kann sie ihn einholen.Doch die Verfolger lassen nicht auf sich warten. Zu Pferde, bewaffnet und mit dem Gesetz auf ihrer Seite, sind sie in der eindeutig überlegenen Position. Spätestens an dem großen reißenden Fluß wird man sie "haschen". Sie rechnen nicht mit dem Mut der Zweiflung und dem Quäntchen Glück, das die Entlaufene mit nichts an der Hand, als ihrem erschöpften Kleinkind, entgegen aller Wahrscheinlichkeit das lebensgefährliche Hindernis überwinden lässt und ihr eine kurze Verschnaufpause verstattet, bevor die ungleiche Hetze weitergeht.Onkel Tom dagegen findet sich mit seinem schweren Los ab. Er verbringt dieselbe Nacht wehmütig in der vertrauten Hütte mit seinem Lieben. Alle klammern sich an das vage Versprechen, dass sein jetziger Besitzer Tom übers Jahr zurückkaufen und alles wieder so gut werden könnte, wie zuvor...An diesem Punkt setzt im allgemeinen die Kritik an. Wie konnte ein Leben in Sklaverei jemals gut sein? Wie kam Harriet Beecher Stowe dazu, solche unwahrscheinlichen Idyllen zu beschreiben, wie es sie allem Anschein nach auf dieser "vorbildlichen" Plantage in Kentucky gab, mit humanen, um nicht zu sagen liebevollen weißen Herrschaften, die mit ihren hingebungsvoll arbeitenden schwarzen Kräften in quasi familiärer Eintracht lebten? Diese zunächst befremdlich wirkenden Passagen sind mit der Zeit tatsächlich schwer erträglich, machen sie doch bei näherem Hinsehen nur deutlich, dass sie der harten Realität abgeschaut waren.Kein Gesetz, kein Richter und kein Anwalt, ja nicht einmal die Vertreter der christlichen Gemeinden, konnten einen Sklaven vor Mißhandlungen und Übergriffen seiner "Eigentümer" bewahren. Schutzlos waren sie jeglicher Willkür ausgeliefert, nicht selten in aller Öffentlichkeit, den anderen zur Mahnung. Das machte sie so gefügig und darauf wollte die kluge Harriet Beecher Stowe mit ihren scheinbar harmlosen Alltagsszenen hinaus. Jeder, der mit diesen unwürdigen Verhältnissen einmal in Berührung gekommen war, wird das sofort erkannt und gewusst haben, wieviel Stärke und Disziplin es von den Geknechteten verlangte, das vordergründig harmonische Bild aufrecht zu erhalten. Anders ließen sich die unzähligen Fluchtversuche nicht erklären, als durch den Umstand, dass viele lieber einen frühen und qualvollen Tod riskierten, als die brutal durchgesetzte Scheinwirklichkeit länger zu ertragen."Onkel Toms Hütte" ist ein aufwühlender Roman, auch, wenn dieses unseligste Kapitel der frühen Vereinigten Staaten zumindest gesetzgeberisch abgeschlossen ist. Welchen konkreten Anteil das Buch daran hatte, sei dahingestellt. Gänzlich unberührt lässt es wohl niemanden und es wäre unbedingt wünschenswert, wenn seine Botschaft noch einmal so aufgenommen würde, wie in den 50er und 60er Jahren des vorvergangenen Jahrhunderts. Als ein unüberhörbarer Aufruf, die an vielen Orten der Welt noch real existierenden Formen der Sklaverei endlich zu beenden, statt aus purer Bequemlichkeit wegzusehen, oder sie zu verleugnen. Aber dazu braucht es noch mehr Menschen vom Format einer Harriet Beecher Stowe, deren Buch wie ein Leuchtturm auf die skandalösen Zustände hinweisen will.Ein Megaseller mit Langzeitwirkung.